Barock. Eine Epoche und ihr Erbe

29. Juni bis 29. Oktober im Klostertal Museum

Portait: Ritter von Strolz
Portait: Ritter von Strolz

Die Sommerausstellung des Museumsvereins Klostertal wird am Donnerstag, den 29. Juni um 19 Uhr im Klostertal Museum von Frau Dr. Schöbi-Fink eröffnet. Für die passende musikalische Umrahmung sorgen Benedikt Bär und Joachim Gallez. Sie sind herzlich eingeladen!

Im Fokus der Ausstellung steht das Zeitalter des Barock mit seinem kulturellen Erbe. Die Barockzeit ist eine Epoche, die das Klostertal bis heute stark prägt. Ein großer Teil der sakralen Kunstwerke stammen aus dieser Zeit, auch wenn sie sich in häufig jüngeren Kirchen befinden. Auch fast alle der 29 Kapellen des Tales wurden im 17. und 18. Jahrhundert errichtet – einer Zeit, die besonders von der Volkfrömmigkeit geprägt war. Religiöse Bräuche wie der Jöchergang in Braz werden teilweise noch heute durchgeführt. Doch nicht nur religiöse Architektur ist aus der Barockzeit erhalten geblieben, auch profane Bauten sind mitunter noch vorhanden. Ein Zeugnis davon ist etwa die barocke Bauernstube des heutigen Klostertal Museums mit den Deckengemälden aus dem Jahr 1794. Auch in anderen Häusern sind Stuben dieser Art noch zu sehen, wobei vieles von der historischen Bausubstanz in den vergangenen Jahrzehnten verschwunden ist. 

 

In der Barockzeit hat das Klostertal auch überregional bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Dabei ist vor allem der Priester Johann Joseph Gaßner zu nennen, der in den 1770-er Jahren als Exorzist auftrat und eine der größten Debatten innerhalb der deutschsprachigen Aufklärung auslöste. Der in Klösterle geborene Barockbaumeister Anton Ospel genießt zwar nicht den Bekanntheitsgrad seiner Berufskollegen aus dem Bregenzerwald, konnte aber in Diensten der Habsburger in Spanien, Böhmen und Wien einen eigenständigen Stil entwickeln. Seine Vorarlberger Herkunft aus dem Klostertal ist bis heute nur einem Fachpublikum bekannt geblieben. Die beiden Brüder Franz Thomas Leu und Franz Anton Leu aus Braz schließlich erlernten bei Franz Anton Zeiller in Reutte die barocke Malerei und betätigten sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Vorarlberg und der Schweiz. Die Pfarrkirche Braz in ihrem Heimatort gilt heute als eine der bedeutendsten Barockkirchen des Landes.


Die Ausstellung „Barock. Eine Epoche und ihr Erbe“ kann bis 29. Oktober, jeweils am Mittwoch und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, besucht werden. In dieser Zeit bleiben auch die Werke der Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Kunsthandwerk und Design (Schnitzschule Elbigenalp) weiterhin ausgestellt.