Human Times
Human Times nennt sich das Projekt, das die FOREGROUND FOUNDATION in Bulgarien ins Leben gerufen hat, und bei dem sich neben dem Museumsverein Klostertal noch 4 weitere Projektpartner aus den Niederlanden, Litauen, Ungarn und Slovenien beteiligen.
Human Times ist ein multidisziplinäres Projekt, das darauf abzielt, neue Forschungen und Erkenntnisse über die Beziehungen zwischen Aspekten der menschlichen Natur zu bewahren, die zur Erhöhung des Totalitarismus geführt haben, über die Art und Weise, wie Individuen ihre Menschenwürde bewahrt haben, und über ihren Einfluss dieser Zeit auf die heutige europäische Gesellschaft.
Kreative Aktionen und der dokumentarische Ansatz werden genutzt, um die Bürger zusammenzubringen, um den Opfern totalitärer Regime zu gedenken und um Diskussionen darüber zu eröffnen, was passiert, wenn Intoleranz die Stärke der Nationen übernimmt, aber vor allem auch um die Stärke der Nationen zu ehren, die Repressionen zu überwinden und um ein demokratisches und friedliches Europa, wie wir es heute kennen, aufzubauen.
Die NS-Diktatur im Klostertal im Fokus von zwei Veranstaltungen
Human Times nennt sich ein Projekt, das durch die Foreground Foundation in Bulgarien ins Leben gerufen worden ist, und an dem sich neben dem Museumsverein Klostertal noch vier weitere Projektpartner aus Litauen, den Niederlanden, Slowenien und Ungarn beteiligen. Im Mittelpunkt der interdisziplinären Aktivitäten steht die Auseinandersetzung mit totalitären Systemen und den Auswirkungen auf das Leben der Menschen in unterschiedlichen Regionen. Das im EU-geförderten Programm „Europe for Citizens“ durchgeführte Projekt soll zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte beitragen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch, Lehren für die europäische Gesellschaft der Gegenwart zu ziehen.
Im Fokus der Aktivitäten des Museumsvereins Klostertal steht dabei die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur in unserer Region. Dabei können wir an mehreren in der Vergangenheit umgesetzte Projekte anknüpfen. Schon 2003 hat der Verein eine Anne-Frank-Ausstellung im Klostertal Museum organisiert und sich in einem Symposium und einer Publikation der NS-Geschichte gewidmet. 2015 und 2020 fanden weitere Ausstellungen zu verschiedenen Aspekten der Thematik statt. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geführt, die im Archiv des Vereins vorhanden sind. Aus diesem Grund kann im Projekt auf umfassendes Material zurückgegriffen werden.
Als konkreter Beitrag fanden am vergangenen Wochenende zwei Veranstaltungen statt, bei denen einmal mehr die nationalsozialistische Regionalgeschichte thematisiert wurde. Dies geschah im Bewusstsein der Tatsache, dass es nur noch wenige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt, die aus erster Hand von den Jahren 1938 bis 1945 berichten konnten. Eine Exkursion führte ausgehend vom Klostertal Museum zum sogenannten „Polendamm“ am Stelzistobel, der während der NS-Zeit durch polnische Zwangsarbeiter errichtet worden war. Eine weitere Station war die Arlbergbahn, deren Betrieb seinerzeit ebenfalls nur durch den zwangsweisen Einsatz von zivilen Arbeitskräften und Kriegsgefangenen erfolgen konnte. Erinnerungen an diese Menschen standen im Fokus eines abschließenden Gesprächs mit Zeitzeugen im Klostertal Museum. Dort fand am Sonntagnachmittag schließlich ein Erzählcafé mit dem Titel „Jugend unter dem Hakenkreuz“ statt. Zahlreiche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichteten vom dörflichen Leben während der NS-Diktatur.
Die Aktivitäten im Projekt Human Times werden in den kommenden Monaten fortgesetzt. Wir freuen uns über jegliche Hinweise auf bisher unbekannte Quellen zur NS-Diktatur im Klostertal. 2022 wird auch eine Wanderausstellung, die von der Foreground Foundation gestaltet wird, im Klostertal Museum präsentiert.
Informationen zum Projekt: www.humantimes.eu