Kooperation mit Volksschule Klösterle

Der Museumsverein Klostertal und die Volksschule Klösterle konnten ihre im vergangenen Jahr begonnene Kooperation 2018 erfolgreich fortsetzen. Im Mittelpunkt stand das 800-jährige Jubiläum der Gemeinde Klösterle. In einer 1218 in Tübingen ausgestellten Urkunde wird die Region nämlich erstmals urkundlich als "valle sancte Marie" erwähnt.


Graf Hugo I. von Montfort stiftete dem Johanniterorden in jenem Jahr neben einer Kirche in "seiner" Stadt Feldkirch die Marienkapelle im "St. Mariental" sowie den "Wald, der gegen den Arle zugeht". Der Orden erhielt die Verpflichtung, in dieser wohl eher unwirtlichen Gegend eine Herberge für Reisende über den Arlberg zu erreichen. Von dieser Niederlassung erhielt der Ort seinen Namen, der in den folgenden Jahrhunderten "Zum Klösterlin" oder "zum Kloster" genannt wurde. Die berühmte Grafikerin und Kinderbuchillustratorin Susi Weigel hat die Geschichte von Klösterle in einem eindrucksvollen Wandgemälde festgehalten, das sich bis heute im Gebäude der Volksschule befindet. Die Gemeinde Klösterle hat 1968 bereits ihr 750-Jahr-Jubiläum groß gefeiert und plant im Sommer 2018 auch zur achthundertjährigen Wiederkehr ihrer ersten Nennung einen Festakt. Das Kooperationsprojekt mit dem Museumsverein Klostertal bot für die Volksschule Klösterle einen willkommenen Anlass, sich mit unterschiedlichen Themen der Geschichte und des Kulturellen Erbes auseinanderzusetzen. Letztere Aktivitäten standen in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr des Kulturerbes 2018. 

 

Im Februar 2018 wurde als Beitrag zum Jubiläumsjahr der Gemeinde Klösterle eine Ausstellung in Stuben am Arlberg eröffnet. Sie trägt den Titel "Des Kaisers größte Stuben. Geschichten und Geschichte" und präsentiert in Form einer Freiluftgalerie Bilder, Zitate und Hintergrundinformation zur Entwicklung des Ortes, der aus einer Wärmestube hervorgeht, die im Hochmittelalter am Fuße des Arlbergs entstand. Die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Klösterle haben sich mit dieser Ausstellung intensiv mithilfe einer Schnitzeljagd auseinandergesetzt, die zu diesem Ziel entwickelt worden ist. Die Illustrationen dazu wurden von der Kinderbuchillustratorin und -autorin Monika Hehle geschaffen. Die Materialien werden auch in Zukunft eine wertvolle Hilfestellung für die Vermittlung lokalhistorischer Themen im Unterricht sein. 

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit der Geschichte von Klösterle haben die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Klösterle kreative Werke geschaffen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Themas befassen. Die Zeichnungen und Texte werden ab 14. Juni 2018 im Klostertal Museum präsentiert. Sie sind Bestandteil der Ausstellung "In valle sancte Marie", eine Präsentation, in der einerseits bedeutende Themen der Geschichte und des Kulturerbes des Klostertals vermittelt werden und andererseits die Besucherinnen und Besucher auch zum Nachdenken über noch zu schließende Forschungslücken angeregt werden sollen. 

Ein letzter wichtiger Beitrag, der in diesem Kooperationsprojekt entstanden ist, widmete sich der Mundart des Klostertals und dem regionalen Liedgut. Beides sind wichtige Bestandteile des immateriellen Kulturerbes. Edith und Kurt Posch engagieren sich seit Jahrzehnten für die Pflege des traditionellen Volksliedgutes und der Sprache im Klostertal. Sie arbeiteten in zwei Workshops mit den Schülerinnen und Schülern, brachten ihnen die Thematik näher und übten mehrere Lieder. Diese wurden in Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Klostertal Museum, dem sogenannten MundartMai, auf die Bühne gebracht.