Gipfelbücher
Das Prinzip des Alpinismus umfasst nicht nur die Besteigung der Berge, sondern auch ihre Beschreibung. Zudem entwickelten Alpinisten und Alpinistinnen von Beginn an das Bestreben, ihre Leistungen auch vor Ort zu dokumentieren, in dem sie Notizen auf Berggipfeln hinterließen. Der Erstbesteiger der Zimba, Anton Neyer, verfasste beispielsweise 1848 eine Notiz, die späteren Besuchern als Beweis seiner Leistung dienen sollte.
Wie es bei Gipfelkreuzen Vorläufer in Form von Signalstangen und Steinmännchen gab, so gilt dies auch für Gipfelbücher. Dabei handelte es sich meist um Blechbüchsen, die Notizzettel enthielten. Nach der Eröffnung der Alpenvereinshütten wurden auch in den Hüttenräumen Gästebücher aufgelegt, in welchen Tourenberichte eingetragen werden konnten. In der Zwischenkriegszeit nahm die Zahl der Bergsteigerinnen und Bergsteiger in den alpinen Regionen rasant zu. Aus dieser Zeit sind auch die ältesten Gipfelbücher überliefert.
Im Zuge der Ausstellung "Auf den Gipfeln des Klostertals" hat sich der Museumsverein Klostertal 2022 das Ziel vorgenommen, möglichst viele Gipfelbücher digital zu erfassen und damit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf diese Art und Weise sollen Erinnerungen an Bergtouren früherer Zeiten ermöglicht werden. Dank der Unterstützung der Sektionen des Alpenvereins konnten schon sehr alte Gipfelbücher digitalisiert werden. Sie haben einen besonders hohen Quellenwert, da sie teilweise auch Einblicke in die zeithistorischen Hintergründe ihrer Entstehung ermöglichen. Wir freuen uns auch über Hinweise auf bisher unbekannte Gipfelbücher in Privatbesitz oder bei anderen Institutionen.
Zwei Alpinisten tragen sich ins Gipfelbuch des Roggelskopfes ein