Nominierung zum ORT DES RESPEKTS 2018

Ein Heimatmuseum für alle

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Ein Heimatmuseum für alle

Der Begriff „Heimatmuseum“ ist bis heute meist mit konservativen Assoziationen verbunden. Alte Geräte werden ausgestellt, echte oder vermeintliche Traditionen gepflegt und häufig ein lieb gewonnenes (aber meist falsches) Bild von einer „guten, alten Zeit“ heraufbeschworen. Das Klostertal Museum wurde 1994 mit dem Anspruch eröffnet, ein Heimatmuseum der anderen Art zu sein. Dem möchte der Museumsverein Klostertal auch mit dem Projekt „Inklusion. Museen und gesellschaftliche Vielfalt“ nachkommen.

 

Der Museumsverein Klostertal hat sich in diesem Zusammenhang vorgenommen, das Klostertal Museum als Ort für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Region zu öffnen und bewusst auch Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlinge anzusprechen und einzuladen. Das „Heimatmuseum der anderen Art“ sollte auf diese Weise auch zu einem Ort werden, an dem sich Menschen begegnen und hoffentlich auch wohlfühlen, die in den vergangenen Jahren im Klostertal eine neue Heimat gefunden haben. 

 

In sehr aufwändigen Vorarbeiten wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 ein Tag der Begegnung geplant. Als Kooperationspartner stellten sich dafür der Sozialsprengel Raum Bludenz und die Regio Klostertal zur Verfügung. Dank der Unterstützung der Gemeinden des Tales konnten alle Personen persönlich zu einem Vorbereitungstreffen eingeladen werden, die sich in den vergangenen fünf Jahren im Klostertal niedergelassen haben. Bei diesem Vorbereitungstermin wurden diesen das Museum sowie die Idee des Tags der Begegnung nähergebracht. Alle wurden eingeladen, sich mit kulinarischen oder musikalischen Beiträgen daran zu beteiligen. Durch die breite Unterstützung konnte sich diese Veranstaltung dann sehr erfolgreich entwickeln. Einen Sonntagnachmittag lang musizierten syrische Musiker mit sogenannten „Einheimischen“, es gab ein ansprechendes Buffet und viele Personen aus dem Klostertal lernten erstmals syrische, afghanische, somalische aber auch aus anderen Ländern der Europäischen Union zugewanderte Mitmenschen kennen.

 

Der Erfolg dieser Veranstaltung hat uns dazu bewogen, die Veranstaltungsreihe des Tags der Begegnung fortzusetzen. Am 24. Juni 2018 fand so die nächste Aktivität dieser Art statt, wobei die Zahl der Besucherinnen und Besucher schon auf ca. 150 erhöht werden konnte. Musik, Porträts von „zweiheimischen“ Menschen und ein noch umfangreicheres Buffet waren die Highlights. Dank der Aktivität von Irgmard Day, die im Klostertal aufgewachsen ist, rund 40 Jahre in England und Frankreich gelebt hat und mittlerweile wieder in die Heimat ihre Kindheit zurückgekehrt ist, wird nun ein Sprachencafé im Klostertal Museum eingerichtet. In unkonventioneller und unkomplizierter Weise sollen verschiedene Sprachen praktiziert werden.

 

Tage der Begegnung wird es auch in den kommenden Jahren im Klostertal Museum geben. 2019 wird in diesem Zusammenhang eine Fotoausstellung organisiert, die Menschen aus verschiedensten Ländern porträtiert, welche nunmehr im Klostertal wohnen. Außerdem sind für 2019 bis 2021 mehrere kleinere Ausstellungen geplant, in denen unterschiedliche Aspekte der Migrationsgeschichte des Klostertals aufbereitet werden. Das Kommen und Gehen hat in dieser Region ob der geographischen Situation immer schon eine große Rolle gespielt.

 

 

Auf diese Art und Weise wollen wir immer weiter daran arbeiten, das Klostertal Museum zu einem „Ort des Respekts“ zu entwickeln.

 

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