1 qm Lein - Mitmachprojekt
„1 qm Lein“ ist ein Gemeinschaftsprojekt, das den Anbau von Flachs in Österreich wiederbeleben möchte und der Fast-Fashion den Kampf ansagt. Ab 2025 können alle, die Zugang zu Gartenerde haben – sei es im Vorgarten, auf dem Balkon oder in einem Blumentopf – mitmachen. Das Projekt führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Samenkorn über die Ernte bis hin zur Fasergewinnung, dem Spinnen und Weben. Ziel ist es, die Tradition des Flachsanbaus zu fördern und die „blaue Blume“ in vielen Gärten Österreichs wieder zum Leben zu erwecken. Der Museumsverein Klostertal beteiligt sich an diesem Projekt und wird den museumseigenen Garten nutzen, um möglichst viel Lein anzubauen. Wenn auch Sie Interesse haben, melden Sie sich gerne in den kommenden Wochen bei uns an. Im Frühjahr werden dann Samen und eine Anleitung zum Anbau verteilt, begleitet wird der Prozess vom Verein Bertas Flachs.
Leinentextilien liegen voll im Trend und obwohl die bekannte Faserpflanze in Europa noch im großen Stil angebaut wird, ist die händische, kleinbäuerliche Verwendung völlig verschwunden. Dass das Hemd noch bis vor 100 Jahren vor der Haustür „wuchs“ und nicht anonym über den Ladentisch geschoben wurde, kann sich kaum mehr jemand vorstellen. Eine Oberösterreicherin möchte das mit ihrem Verein Bertas Flachs ändern, und ruft ganz Österreich auf, gemeinsam Flachs anzubauen.
Leinen gehört zur kulturellen Identität
Mit ihrem Verein „Bertas Flachs“ sorgt die 48-jährige schon seit einigen Jahren dafür, dass das Flachshandwerk und die Geschichten jener, die früher mit den Pflanzen und den Fasern gearbeitet haben, nicht in Vergessenheit geraten: „Leinen und Wolle haben unsere Vorfahren bereits in der Bronzezeit gekleidet. Bis heute hat nur die handwerkliche Verarbeitung von Wolle überlebt, der Anbau und die Verarbeitung vom Leinsamen bis zum Leinenhemd ist aber weitgehend vergessen. Mit dem Verschwinden dieses alten Wissen, das in den Bauernöfen so normal war, wie die Bestellung des Gemüsegartens, verlieren wir nicht nur ein Stück kultureller Identität, sondern auch das wunderbare Gefühl textiler Selbstversorgung “, ist die begeisterte Textilerin überzeugt. „Mein Ziel für 2025 ist es zumindest 2000 Menschen zu erreichen und damit 2000 Quadratmeter Faserlein in ganz Österreich wachsen wird. Es ist nur eine winzige Fläche, die aber so viel verändern kann.“